Burnout: Das WIR überhitzt

Hypothese 1:

Burnout ist ein sozialer Vorgang – der erschöpfte Betroffenen ist lediglich ein Indikator in der sozialen Matrix. Ein Hinweis, dass diese Matrix erschöpfend konstruiert ist und erschöpfend geführt wird.

Übers Wochenende habe ich wieder einige Posts auf LinkedIn und anderen Medien bekommen, wo auch von sehr positiv und konstruktiv schreibenden AutorInnen dennoch immer wieder Burnout als individuelle Störung gesehen wird.

Aus der Perspektive der Medizin und Psychiatrie wird der Betroffenen mit dem Verursacher gleichgesetzt, ergo muss auch dort die Behandlung ansetzen: Problem gelöst.

Diese medizinische Perspektive ist eine Vereinfachung, zunehmend eine nicht mehr tolerierbare und ernst zu nehmende Vereinfachung. Sie springt leider auch in die Gesellschaft und Pädagogik über, wo das „störende“ Kind und deren Eltern zum Problem und zum behindernden Faktor diagnostiziert werden.

Eine soziologische und ökologische Sicht beschreibt den betroffenen Menschen zum Indikator, dass da etwas nicht gut läuft. Er wird zur Einladung, systemisch hinzuschauen.

Da versagt die Medizin genauso wie die Pädagogik und die Arbeitswelt.

BURNOUT weist auf eine erschöpfend konstruierte Organisation und Beziehungswelt hin. Dies gilt im sozialen Ökosystem Familie, Klassenzimmer und eben auch eine Firma hin.

BURNOUT ist eine WIR-Störung, und kann nur von einem WIR-Blickwinkel nachhaltig geheilt werden.

Wertebasierte Schulung wie z.B. durch Bruno Hauser, Theory U bei Otto Scharmer, kooperative Führung bei Frederic Laloux und einige andere weisen den Weg, wie sinnstiftend und gesundene Strukturen geschaffen werden.

WIR sind gefragt, neue WIR-basierte Blickwinkel zu schulen und in der Heilung von Systemen anzuwenden. Lassen Sie sich inspirieren, der Weg lohnt sich!